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Falkenwalde

Vorschaubild Falkenwalde
Vorschaubild Falkenwalde
Geschichtliches/Sehenswürdigkeiten
Folgen Sie mir auf einer Tour mit dem Fahrrad durch unsere ursprünglich vier Dörfer, die seit 2001 als Ortsteil zu Uckerfelde, einer neu geschaffenen Gemeinde, gehören.

Starten wir in Weselitz, das dicht an der B 198 liegt, dort können Sie gleich Ihr Auto abstellen. Der Ort wurde 1200 gegründet, und vom einstigen Gut ist nur noch wenig zu erkennen. Es steht auf der linken Seite das alte Gutshaus, das aber durch einen Umbau zu einem Mehrfamilienhaus wurde.

Sehenswert, wenn auch leider sehr baufällig, ist die frühgotische Kirche von Weselitz. Nehmen Sie sich die Zeit und gehen Sie einmal um das aus Feldsteinen und Ziegeln gebaute Gotteshaus herum. An der Südseite gibt es einen Granitstein mit Schachbrettmuster, der nicht leicht zu finden ist. Übrigens, die Turmspitze wurde nicht im Krieg beschädigt, sondern durch einen Sturm im April 1986 aus ihrer Verankerung gerissen und wurde wegen Einsturzgefahr einige Tage später abgetragen.

Einige Meter nach der Kirche ist noch das ehemalige alte Schulhaus erhalten. Ein schlichter Bau auf einem Feldsteinfundament mit einem hölzernen Eingangsbereich.

Folgen Sie der Hauptstraße und Sie haben auf der rechten Seite einen schönen Ausblick über ein Feuchtgebiet, das die Ackerfläche unterbricht. Es zieht sich fast bis Falkenwalde hin und ist ein Relikt aus der letzten Eiszeit, die unsere Landschaft prägte. Hier können Sie mit etwas Glück Fasanen, Wildgänsen mit Küken oder, in der Nacht, dem Dachs oder dem Marderhund begegnen. Nach ca. 2 km erreichen wir die A 20 und haben auf der Brücke einen ersten Blick auf Falkenwalde, das 1375 erstmals urkundlich erwähnt wurde.

Wenn wir in den Ort hineinfahren, sehen wir auf der Höhe der zweiten Seitenstraße Reste des alten Dorfangers. Dort steht das Kriegerdenkmal. Gegenüber sehen wir das alte restaurierte Gemeindehaus und einige liebevoll hergerichtete Privathäuser.

Nicht weit davon entfernt steht das ehemalige Schulhaus von Falkenwalde, ein Backsteinhaus, das bis vor einigen Jahren als Konsum genutzt wurde und jetzt in privatem Besitz ist. Wenn wir uns umwenden, blicken wir auf die Kirche von Falkenwalde. Ein gotischer Feldsteinbau mit Wandmalereien aus der Zeit vor der Reformation. Ein aus Granit gehauener Taufstein, der im Oberteil mit einem Randbogenfries geschmückt ist. So kann die Entstehung auf die Zeit um 1250 festgelegt werden. Die mit Schnitzereien geschmückte Kanzel datiert vor 1750, und die Barockorgel stammt aus dem Jahr 1770. Wenn wir der Hauptstraße folgen, geht es vorbei am Löschteich mit dem bewohnten Storchennest und einigen alten Häusern, an schnatternden Gänsen bis zum Abzweig nach Kleinow. Dort steht ein alter Meilenstein, und wir können die ersten Häuser von Kleinow sehen.

An Neubauernhäusern und einigen Lücken in der Häuserreihe, die auf neue Besitzer warten, vorbei fahren wir bis zur BMX-Bahn, dort beginnt der alte Ortskern von Kleinow. Gegenüber der BMX- Bahn ist das alte Schulhaus von Kleinow, das jetzt als Dorfgemeinschaftshaus und Klubhaus genutzt wird.

Kleinow war um 1860 ein selbständiger Gutsbezirk, dessen Ländereien ab 1946 enteignet und an landlose Bauern und Umsiedler verteilt wurden. Vom alten Gutshof sind noch einige Gebäude erhalten. Schon vom ehemaligen Kindergarten aus können wir das Spritzenhaus erkennen. Es befindet sich neben der Bushaltestelle. In dem Lehmziegelbau finden wir landwirtschaftliches Gerät.

Gleich daneben ist der ehemalige Pferdestall, der den nördlichen Teil des Gutshofes bildet, sowie ein Speicherhaus, in dem früher das Getreide geschrotet wurde. Beide Gebäude sind aus Feldsteine und Ziegeln gebaut und sind verkauft. Nebenan sehen wir das Gutshaus von Kleinow. Es wurde lange als Gemeindehaus genutzt, 1978 wurde Wohnraum benötigt und dort Wohnungen gebaut. Die Heimatstube (Dorfstraße 16 in Falkenwalde) hat Sonntags in der Zeit von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Anmeldungen zur Besichtigung können auch bei Frau Richter Tel.-Nr.039858 8083 vorgenommen werden. Der Grund des Teiches ist gepflastert und hatte früher ein nicht so steiles Ufer. Er diente als Pferdeschwemme, bis er in den achtziger Jahren zu einem Löschteich umgebaut wurde.

Gegenüber dem Pferdestall, gleich an der Ecke des Gutshofes, sehen wir ein kleineres Gebäude, das als Eiskeller diente. Im Winter wurden dort Eisblöcke eingelagert, die bis in den Sommer hinein auf dem Gut die Lebensmittel frisch hielten. Nachdem wir uns ein wenig am Rastplatz auf dem Gutshof ausgeruht haben, fahren wir ca. 2 km auf dem Feldweg am Gutshaus weiter bis nach Neukleinow. Wir überqueren eine asphaltierte Straße und sehen bald darauf die ersten Häuser. Kurz nach dem Ortseingang gibt es auf der rechten Seite wieder eine Möglichkeit zur Rast.

Herr Willi Wever hat an dieser Stelle viele Mahlsteine, die bei Ausgrabungen und bei der Feldarbeit gefunden wurden, zusammengetragen und ein kleines, jederzeit zugängliches Freilandmuseum errichtet. Ein Haus aus Lehmziegeln mit alten Geräten ausgestattet, und ein Backofen sind zu sehen. Eine Pause, die Gelegenheit gibt einmal auszuprobieren, wie schwer es ist, Getreide auf diese Art zu mahlen.

Gleich danach führt uns unsere Tour auf den Dorfplatz mit alten landwirtschaftlichen Geräten immer auf der gepflasterten Straße entlang durch den Ort zu einem asphaltierten Weg. Wir überqueren die Autobahn und sind kurz darauf am Kleinowsee. Sollten Sie keine Badesachen im Gepäck haben, werden Sie das jetzt bereuen, denn das Wasser ist von guter Qualität, und das Ufer hat eine Badestelle. Erfrischt können wir uns auf den letzten Teil unserer Fahrt machen. Auf dem Weg vorbei am See fahren wir wieder zurück nach Weselitz.

Vielleicht geht es Ihnen wie uns, wir haben hier eine neue Heimat gefunden und nicht bereut, die Großstadt verlassen zu haben, es würde mich freuen!
Verfasser B. Richter aus Kleinow